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Wettbewerb Kulturhauptstadt Hi2025

Wettbewerb um den Titel „Kulturhauptstadt Europas“: auch Diekholzen zeigt Flagge
Jury-Visit in Hildesheim
Der digitale Stadtbesuch der europäischen Auswahljury hat am Dienstag, 20. Oktober, mit großer Beteiligung der Bevölkerung in Hildesheim und Region stattgefunden. Der Livestream wurde übertragen aus dem Mariendom, von einem Acker bei Garmissen sowie vom Angoulêmeplatz.

Hildesheim hat sich als zweite von fünf Bewerberstädten der europäischen Auswahljury in einem digitalen Stadtbesuch präsentiert. „Das war ein aufregender Tag. Wir sind dankbar und glücklich, dass sich so viele Menschen, den schwierigen Rahmenbedingungen zum Trotz, an Aktionen beteiligt haben, um mit großem Engagement der europäischen Jury die Region Hildesheim vorzustellen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer nach Ende der Live-Dreharbeiten am Angoulêmeplatz. „Der City-Visit hat erneut eindrücklich gezeigt, welche Energien freigesetzt werden, wenn vielfältige Akteurinnen und Akteure in Stadt und Region gemeinsam ein ambitioniertes Ziel wie die Bewerbung Hildesheims zur Kulturhauptstadt Europas 2025 verfolgen.“

Zuvor waren zahlreiche der rund 180 Mitwirkenden des Tages zum großen Schlussbild zusammengekommen. Einzelne Gruppen wurden von Graffitikünstler Björn Steinsiek durch pinke Linien eingekreist und miteinander verbunden. „So konnten wir die Vorgaben des Gesundheitsamtes wie das Abstandsgebot mit künstlerischen Mitteln umsetzen und verstärken“, erklärte Thomas Harling, Co-Leiter des Projektbüros. „Der Livestream heute war eine abwechslungsreiche Reise durch die Region – vom Mariendom über einen Rübenacker bei Garmissen zum urbanen Angoulêmeplatz. Das zeigt, welche Bandbreite unsere Bewerbung zu bieten hat.“

Der sogenannte „City Visit“ ist Teil des Wettbewerbs um den Titel „Kulturhauptstadt Europas 2025“, der aus Gründen des Gesundheitsschutzes auf digitale Formate umgestellt wurde. Mit Livestreams, vorproduzierten Filmbeiträgen und Videodiskussionsrunden wurde fünf Mitgliedern der europäischen Jury, die den Titel vergibt, die Vision eines möglichen Kulturhauptstadtjahrs in Hildesheim vorgestellt.

An den drei Spielorten präsentierte das Team des Projektbüros jeweils rund eine Stunde kulturelle Aktionen, Spielszenen und Statements im Livestream, anschließend konnten die Jurymitglieder den Akteur*innen vor Ort Fragen zur Bewerbung stellen.

Carolin Hochleichter, künstlerische Leiterin für Hildesheim 2025, betonte, dass Weltkultur- und Feldkulturerbe, Mariendom und Garmissen, die Organisator*innen daran erinnert hätten, auch im City-Visit Gegensätze zu vereinen. „Wir haben die digitalen Formate genutzt, um Verbindungslinien zwischen Kultur und Landwirtschaft, zwischen städtischem und ländlichem Leben sowie unterschiedlichen Überzeugungen, Religionen und Lebensweisen zu ziehen. Das bedeutet auch immer: Menschen und ihre Potentiale zusammenbringen und darin liegt eine ungeheure Energie.“

So trafen sich an einem Feld in Garmissen u.a. Monika Dettmer vom Kreisverband der Landfrauen in Hildesheim und Emin Tuncay vom interreligiösen Gesprächsformat „Abrahams Runder Tisch“, um sich über den süßen Stress religiöser Feiertage zu unterhalten. Zuvor waren drei Traktoren und ein Rübenroder mit einer Tanzgruppe von Ars Saltandi zum „Landmaschinenballett“ über den aufgeweichten Acker gekreist.

Im Mariendom ließen Musiker des Centers for World Music im Zusammenspiel von Oud, Kanun und Orgel kulturelle Zuordnungen verschmelzen. Und Bettina Uhlig, Philosophieprofessorin an der Universität Hildesheim, unterhielt sich am Tausendjährigen Rosenstock über die Bedeutung des kulturellen Erbes mit einer Gruppe von acht Kindern.

„In diesen Szenen zeigt sich, wie wir durch unsere Bewerbung eine Kultur des Miteinanders und der Empathie entwickeln wollen“, betonte Lene Wagner, Co-Leiterin der Bewerbung. Schließlich gehe es, neben der Weiterentwicklung der beiden Welterbestätten der Region, auch darum, die Idee eines ‚zukünftigen Weltkulturenerbes‘ voranzubringen – „also die Frage, welche transkulturellen Erfahrungen, Rituale und Geschichten wir künftigen Generationen weitergeben wollen.“

So spielte am Angoulêmeplatz, dem dritten und letzten Spielort des City-Visits, das Thema Inklusion eine besondere Rolle. In einem leerstehenden Gebäude wurde gezeigt, wie junge Künstler*innen mit und ohne Beeinträchtigung in einem Open Workspace zusammenarbeiten. Das Klangorchester Röderhof begleitete mit einem Percussion-Konzert die Graffitiaktion während des großen Schlussbildes und brachte die Mitwirkenden zum Mitklatschen und Singen.

„Wir freuen uns, dass wir hier, am Angoulêmeplatz 2, einen Cultural Hub aufbauen können“, erklärte Sabine Zimmermann, Projektmanagerin des Projektbüros Hildesheim 2025, die gemeinsam mit Thomas Harling den digitalen City-Visit organisiert und gleichzeitig den Cultural Hub mit auf den Weg gebracht hat.

Der Cultural Hub, mitten in Hildesheim gelegen, soll Ideen der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie lokaler Unternehmen bündeln und Gelegenheiten bieten, für Austausch, gemeinsames Gestalten und Interaktion. Der neue Ort für die Kreativen und Querdenkenden mitten in Hildesheim ist selbsttragend konzipiert. Zur Finanzierung sollen keine Fördermittel herangezogen werden, die ansonsten der Kulturszene zur Verfügung stünden. Unter anderem werden die Stiftung Universität Hildesheim, die Hochschule für Angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) sowie die HiREG Wirtschaftsförderungsgesellschaft ihre Angebote für Studierende und Start-Ups im Cultural Hub zusammenbringen. „Aber erst einmal freuen wir uns auf die kommenden, aufregenden Tage“, so Sabine Zimmermann.

Die finale Auswahlsitzung der europäischen Jury wird vom 26. bis 28. Oktober 2020 ebenfalls digital stattfinden. Am Morgen des 27. Oktobers präsentiert ein zehnköpfiges Team die Bewerbung aus Hildesheim. Anhand der eingereichten Bewerbungsbücher, der digitalen „City-Visits“ und der finalen Präsentationen empfiehlt die europäische Jury eine Stadt für die Ernennung zur „Kulturhauptstadt Europas 2025“.

Am 28. Oktober 2020 wird die Jury im Rahmen einer digitalen Presseveranstaltung offiziell ihre Empfehlung für die Gewinnerstadt verkünden.

22.10.2020 
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Landkarte DiekholzenLandkarte Diekholzen